Die Toxikologie und die Ökotoxikologie sind Wissenschaften, die sich mit den schädlichen Wirkungen chemischer, physikalischer oder biologischen Toxine auf biologische Systeme beschäftigen. Während das Schutzobjekt der Toxikologie das menschliche Individuum ist, das vor gesundheitsschädlichen Wirkungen geschützt werden soll, befasst sich die Ökotoxikologie mit deren Wirkung auf ganze Ökosysteme. Art und Ausmaß von Schadwirkungen werden durch Laboruntersuchungen in experimentellen Modellsystemen ermittelt. Darüber hinaus werden Erfahrungen am Menschen und in der Umwelt durch Fallmeldungen und Feldstudien gesammelt und bewertet. Das daraus abgeleitete Gefährdungspotential dient der Einstufung in Gefahrenkategorien. Grenzwerte für duldbare Konzentrationen in der Umwelt und für die menschliche Gesundheit werden daraus abgeleitet. Durch Vergleich der Grenzwerte mit gegebenen oder angenommenen Expositionen kann das Risiko unter Einsatzbedingungen bewertet werden.
Somit setzt die Risikobewertung die Grundlage für die Festlegung von Risikomanagement Maßnahmen beim Einsatz von Chemikalien. Toxikologische und ökotoxikologische Risikobewertungen sind wichtige regulatorisches Elemente in Registrierungs- und Zulassungsverfahren z. B. für Chemikalien, Arzneimittel, Biozide oder Pflanzenschutzmittel. Sie zielen darauf ab, die mit der Anwendung dieser Chemikalien verbundenen Risiken ausreichend zu kontrollieren, um ein Risiko für Mensch und Umwelt auszuschließen.
Toxikologische und ökotoxikologische Daten stellen somit eine unabdingbare Voraussetzung für eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Vermarktung von chemischen Produkten dar.